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Land und Leute vor 200 Jahren

Es muss ein gemütliches Städtchen gewesen sein, das Radevormwald um 1813. Altertümliches haftete der Stadt nicht mehr an, vergebens suchen wir auch heute noch nach Zeugnissen ferner Vergangenheit. Was aus dem Mittelalter stammte, haben die beiden Stadtbrände vom 17. Juli 1525 und vom 7. Juni 1571 vernichtet; was aber seitdem geworden war, nahm der dritte Stadtbrand hinweg, der am 24. August 1802 ausbrach.

Morgens, gegen 9:30 Uhr, brach auf dem Speicher des Vorderhauses des Kaufmanns Johann Funcke ein Feuer aus. Dieses Anwesen lag außerhalb der Mauer, doch unmittelbar am Stadtgraben, „vorm Thor“ an der Ostseite der Stadt. Johann Adolf Bechte berichtete, das Feuer sei „wie man anders nicht wissen kann, durch das Brauen von Bier entstanden“. Von dem brennenden Dachstuhl aus trieb der mehrfach seine Richtung wechselnde Wind die Flammen über die westlich liegende Stadt. „Augenblicklich“ und „in Blitzesschnelle“, wie es heißt, lief das Feuer „in einem Kreise rund um die Stadt herum“. Alle Gebäude innerhalb der Stadtmauer, also alles, was von der heutigen Graben- und Hohenfuhrstraße umschlossen ist, brannte lichterloh. Die trockenen Stroh- und Holzschindeldächer boten reichlich Nahrung für das Feuer. Innerhalb von 1,5 Stunden brannten etwa 150 Häuser bis auf die Grundmauern nieder. Lediglich die aus Bruchsteinen gemauerte kath. Kirche überstand dieses Inferno...

Einwohner, die nicht schnell genug ihre Häuser verlassen konnten oder den falschen Fluchtweg nutzten, kamen in den Flammen um oder starben später durch die Brandverletzungen. Die obdachlosen Familien, die keine Unterkunft bei Verwandten und Freunden finden konnten, lebten in Zelten vor der Stadt oder in den Gewölbekellern ihrer abgebrannten Häuser.

Nachdem die Nachbarstädte von dieser Brandkatastrophe Kenntnis erhielten, setzte eine große Hilfsbereitschaft ein. Aus den umliegenden Städten trafen Lebensmittel-, Kleider- und Geldspenden ein, um die Not zu lindern. Hervorzuheben ist auch der selbstlose Einsatz der hiesigen Prediger bei Kollektenreisen durch das Land bis nach Holland.

Auf Grund der Erfahrungen bei früheren Stadtbränden, und zwar 1687 (Elberfeld), 1727 (Breckerfeld), 1753 (Hückeswagen), 1722 (Schwelm), 1737 (Lüttringhausen), 1759 (Wermelskirchen), 1723 (Remscheid), 1746 (Lennep) und 1795 (Wipperfürth) führte der Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern durch Verordnung vom 26. September 1801 die Feuerversicherung „Feuerassekuranz für das Herzogtum Berg“ ein, wovon viele Brandgeschädigte in Radevormwald profitieren konnten.

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