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Bau des Trinkwasserbehälters in Wintershaus

1956 wurden ernsthafte Überlegungen angestellt, einen Hochbehälter in Rädereichen neben dem bisherigen Wasserturm mit einem Fassungsvermögen von 2.000 cbm Wasser zu erstellen. Dieses Bauwerk sollte mit einem Restaurationsbetrieb (Hotelbetrieb) und einer Aussichtsplattform ausgestattet werden.

Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass dieses Projekt nicht zu finanzieren war. Für die Planung und Projektierung des Erdbehälters in Wintershaus und der benötigten Verbindungsleitung DN 400 mm bis zum Anschluss an das Leitungsnetz in Rädereichen konnte wiederum Betriebsdirektor A. Inacker gewonnen werden.

Die Baumaßnahme verzögerte sich, da günstige Kreditmittel nicht zur Verfügung standen. Um zu verhindern, dass sich die Ertragslage des Wasserwerkes angesichts der bevorstehenden Kreditaufnahme nicht erheblich verschlechtert, wurde im Februar 1957 bei der Preisbildungsstelle des Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr in Düsseldorf eine Erhöhung des Wasserpreises um 10 DPfg je cbm Wasser beantragt.

Der Referent Nachtsheim machte geltend, dass man mit Rücksicht auf die Hygiene den Wasserverbrauch durch eine derartige Verteuerung nicht einschränken sollte. Um aber die Wirtschaftlichkeit des Wasserwerkes in etwa sicher zu stellen, schlug der Referent vor, den Gaspreis, der ohnehin in Radevormwald an der untersten Grenze des Bundesgebietes liegt, um 2 DPfg. zu erhöhen. Unter dieser Voraussetzung genehmigte die Preisbildungsstelle eine Erhöhung des Wasserpreises um 5 DPfg.je cbm.

Um keine Zeit zu verlieren, wurde bereits im November 1956 ein entsprechend großes Grundstück in Wintershaus, auf der höchsten Erhebung in Radevormwald und des Rheinlandes gelegen, von dem Landwirt Wilhelm Osenberg, Hahnenberg, käuflich erworben und die erforderlichen Baugenehmigungen mit großartiger Unterstützung durch das Wasserwirtschaftsamt Düsseldorf eingeholt.

Im Herbst 1957 war es soweit. In seiner Sitzung am 11. Oktober 1957 gab der Werksausschuss grünes Licht für den Abschluss eines Kommunalkredites in Höhe von 530.000 DM für den Bau des Erdbehälters, einer 2.340 m langen Zubringerleitung DN 400 mm bis Rädereichen und Mitverlegung eines Fernmeldekabels zwecks automatischer Steuerung der Förderpumpen im Wasserwerk Stoote.

Am 26. Februar 1958 wurde das hiesige Bauunternehmen Ph. Kreckel u. Söhne mit dem Bau des Erdbehälters beauftragt und die Rohrverlegungsarbeiten vergeben. Mit dem Bau des Erdbehälters wurde Anfang Juni begonnen und teilweise in Nachtarbeit vorangetrieben. Bereits am 24. Oktober 1958 wurde das Richtfest in der Gaststätte Helmich in Rädereichen zünftig gefeiert.

Die „Westdeutsche Rundschau“ schrieb am 25. Oktober 1958: Auf dem Gremmelsberg ist innerhalb weniger Monate ein mächtiger Betonklotz entstanden, der 38 m lang, 15 m breit und 4 m hoch ist. Es sind etwa 800 cbm Beton und über 50 Tonnen Moniereisen verarbeitet worden. Der Klotz enthält zwei Kammern mit je 1.000 cbm Fassungsvermögen. Um eine Kammer zu füllen, muss die Pumpstation Stoote zehn Stunden lang Wasser nach Wintershaus pumpen. Der durchschnittliche Tagesbedarf der Stadt liegt bei 1.700 cbm Wasser. Nach der ersten Probefüllung wird der jetzt etwas unheimlich und nackt wirkende Betonklotz mit 2.600 cbm Erdreich umgeben. Später wird auf der Böschung Gras wachsen, so dass man von außen nicht wahrnehmen kann, dass unter der grünen Decke 2.000 t Wasser lagern.

Am 24.11.1958 wurde der neue Erdbehälter in Betrieb genommen. Der fast sechzig Jahre alte Wasserturm in Rädereichen hatte ausgedient und wurde stillgelegt.

Am Schützenfest-Samstag, dem 13. Juni 1959, wurde das jahrzehntelange Radevormwalder Wahrzeichen um 10:45 Uhr von den Sprengmeistern Peter und Else Schauf, Langenfeld, gesprengt. Verbittert stellte der General-Anzeiger am 15. Juni 1959 fest: „Wasserturm Rädereichen verschwand / Chance für Fremdenverkehr verpasst“.

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